Gentest DM Exon 1 & 2
Was das ist und was der Befund aussagt, erfahrt ihr nachfoglend:
Degenerative Myelopathie (DM)
Bei der degenerativen Myelopathie (DM) kommt es zum langsam fortschreitenden Absterben der langen Rückenmarksnerven. Dadurch entwickeln sich Symptome wie reduzierte Reizwahrnehmung, Bewegungsschwäche, Verlust der Feinmotorik und schließlich komplette Lähmungen von Hinter- und Vorderhand.
Vor einiger Zeit wurde ein Risikofaktor für die Entwicklung einer DM entdeckt, eine Mutation im Superoxid-Dismutase1-Gen (SOD1-Gen). SOD ist ein wichtiger Radikalfänger in Zellen und verhindert, dass freie Radikale die Erbsubstanz und die Zellintegrität erheblich schädigen. Fällt diese durch die Mutation aus, werden die Zellen vermehrt geschädigt. Die Mutation wird autosomal-rezessiv vererbt.
Genotyp und Laborbefund
Erbgang: autosomal-rezessiv
→ Das Risiko an DM zu erkranken ist erhöht, wenn beide Kopien des Gens (dm/dm) von der Mutation betroffen sind. Hunde, die nur eine Kopie der auslösenden Mutation haben (N/dm) sind klinsch gesunde Trägertiere.
Risiko
Nach dem gegenwärtigen Stand haben Hunde, die reinerbig für die Mutation sind, ein statistisches Risiko von 1 zu 135 an einer DM zu erkranken; Tiere, die frei von der Mutation sind, oder diese mischerbig tragen, haben ein Risiko von 1 zu 6172.
Genotyp
N/N = genetisch normal (homozygot)
Der Hund besitzt keine Anlagen für DM und kann diese somit nicht an die Nachkommen weitergeben.
N/dm = ein Träger (heterozygot)
Der Hund ist klinisch gesund. Die auslösende SOD1-Mutation wird zu 50% an die Nachkommen weitergegeben.
dm/dm = betroffen
Der Hund hat ein erhöhtes Risiko an DM zu erkranken. Die SOD1-Mutation wird zu 100% an die Nachkommen weiter gegeben.
Empfehlungen für die Zucht
Trägertiere können mit normalen Tieren verpaart werden (N/dm x N/N). Bevor die Nachkommen in der Zucht eingesetzt werden, sollte getestet werden, ob diese normal oder Trägertiere sind.
Bei der Zucht mit zwei Trägern (N/dm x N/dm) besteht eine Wahrscheinlichkeit von 25% für jeden Welpen, zwei Kopien der Mutation (dm/dm) zu erben und somit ein erhöhtes Risiko, DM zu entwickeln. Dies sollte bei der Planung der Zucht berücksichtigt werden.